JA zur Nichtanwendung von Gendersprache; NEIN zur fehllaufenden Schwerpunktsetzung der Landtagsfraktionen.
Höflichkeit und respektvoller Umgang untereinander, sei es bezogen auf Geschlecht, Herkunft, sexuelle Orientierung oder andere Merkmale, sind für uns selbstverständlich und beweisen sich deshalb nicht durch immer mehr pirouettenartiges Verdrehen unserer Sprache. Darum wird die jüngste Entscheidung des Thüringer Landtages, zukünftig in der öffentlichen Kommunikation auf das sogenannte „Gendern“ zu verzichten, ausdrücklich begrüßt.

Doch stellt sich dabei ernsthaft die Frage nach der Schwerpunktsetzung unseres Landesparlamentes in dessen politischer Arbeit. Im Angesicht von Energiekrise, nie dagewesenen hohen Flüchtlingszahlen mit einhergehend enormen Belastungen für unsere Kommunen, noch immer bestehenden Unsicherheiten im Umgang mit Corona, einer Inflation und Preisexplosion zu oft kaum mehr ertragbaren Belastungen für breite Bevölkerungsschichten, einem eklatanten Notstand in Thüringens Schulbildungslandschaft, kontinuierlich wegbrechender medizinischer
Versorgung im ländlichen Raum, künstlich unterbrochenen Wirtschaftskreisläufen zum Nachteil von Produktion und Handel, sowie vielfältig weiteren Problemen/ Herausforderungen mehr; da mutet eine parlamentarische Debatte über „Gendersprache“ schon grotesk an.

Das Beispiel der mehrheitlich gegen den rot-rot-grünen Kabinettswillen vom Landtag beschlossenen Aufhebung der Gendersprache in der Außenkommunikation verdeutlicht zudem einmal mehr die extrem eingeschränkte Handlungsfähigkeit der Minderheitsregierung. Die Forderung der Freien Wähler nach Neuwahlen zielt eben nicht nur auf die Einhaltung entsprechender Zusagen durch Die Linke, SPD, B90/DieGrünen und CDU, sondern besitzt auch durch die offenkundige
Nichtdurchsetzungsfähigkeit der Ramelow-Regierung vollumfängliche Berechtigung.

Uwe Rückert
Landesvorsitzender

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