„Ideologiefreie Politik“

Hubert Aiwanger, Bundesvorsitzender der Freien Wähler, unterstützte den Wahlkampf seiner Partei in Arnstadt und traf auf den parteilosen Landratskandidaten Andrè Lange.

06.05.2024: In Thüringen und somit auch in Arnstadt nimmt das Superwahljahr Fahrt auf. Am 27. April 2024 nutzte Hubert Aiwanger die Gelegenheit, als Bundesvorsitzender den Wahlkampf für seine Freien Wähler vor Ort zu unterstützen. Seine Parteifreunde aus dem Ilm-Kreis führten ihn durch die Stadt. In der Bachkirche trug er sich mit den Worten „Grüße aus Bayern“ ins Gästebuch ein.

Hubert Aiwanger trug sich ins Gästebuch der Bachkirche in Arnstadt ein.
Fotos (5): Jörg Schuster

Am Bachdenkmal wurde er von einer Stadtführerin erkannt und angesprochen. Er plauderte mit Helferinnen für den gerade bevorstehenden City-Lauf und verkostete eine Original Thüringer Bratwurst. Auch den nach einem verheerenden Brand stark beschädigten Neutorturm schaute sich der Politiker noch an, bevor er auf einen Abstecher in die Agrargenossenschaft Bösleben aufbrach.

„Endlich mal ein Politiker, der etwas von Landwirtschaft versteht.“

Ralf Gumpert, Vorstsndsvorsitzender der Agrargenossenschaft Bösleben

„Endlich mal ein Politiker, der etwas von Landwirtschaft versteht“, sagte bei der Begrüßung Ralf Gumpert erfreut. Bei einer Diskussionsrunde in der Agrargenossenschaft sind sich Hubert Aiwanger und Ralf Gumpert, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, darüber einig, dass die Landwirtschaft entbürokratisiert werden muss. Die Politik sollte den Landwirten mehr Vertrauen entgegenbringen.

In der Agrargenossenschaft Bösleben führte Hubert Aiwanger ein anregendes Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Ralf Gumpert.

Aus Bösleben nahm Hubert Aiwanger die Information mit, dass das Unternehmen die Versorgung des Wärmenetzes für die Kommune mit Biogas plane. Da der Bund aber keine auskömmlichen Verträge für Strom aus Biogas mache, finde eine tatsächliche Umstellung von Ölheizungen auf Biogaswärme nicht statt. Also stellte Aiwanger gleich auf der Fahrt zum nächsten Termin auf seinem Instagram-Account den Hashtag „Wir brauchen Biogas“ ein.

Vor der Stadthalle in Arnstadt: Hubert Aiwanger im Gespräch mit dem parteilosen Landrats-Kandidaten Andrè Lange.

Vor der Stadthalle in Arnstadt traf Aiwanger auf die Bobsportlegende Andrè Lange. Der kandidiert mit Unterstützung von CDU, FDP und Freien Wählern für das Amt des Ilm-Kreis-Landrats. Dafür steht außerdem die derzeitige Landrätin Petra Enders zur Wahl. Sie wird von Linkspartei und SPD unterstützt und soll vergeblich vom Bündnis Sahra Wagenknecht umworben worden sein sollen. Außerdem treten für die AfD Ralf Gohritz und für den Verein Bündnis Deutschland Steffi Brönner an. Interessant ist, dass alle Bewerberinnen und Bewerber parteilos sind.

Thüringen ist nicht Bayern: Während Aiwangers Auftritt in seiner Heimat problemlos Säle und Bierzelte füllt, fiel das Besucherinteresse zum Bürgerdialog in Arnstadt vergleichsweise bescheiden aus. Der Politprofi zeigte sich davon unbeeindruckt und schwörte seine Leute gewohnt engagiert und angriffslustig auf die bevorstehenden Wahlkämpfe ein. Es sei widersinnig, Landwirtschaft zu limitieren und stattdessen Cannabis zuzulassen. Man müsse Menschen mitnehmen. Und Sachen zu Ende denken. Wenn man von Öl und Gas wegwolle, ohne die Industrie zu vernichten, brauche man Wasserstofftechnologie.

Ein Film widmete sich den sportlichen Erfolgen von Andrè Lange.

Mit einem Film über die grandiosen Erfolge von Andrè Lange wurden die Teilnehmer auf den Auftritt des Landratskandidaten eingestimmt. Der viermalige Olympiasieger und achtmalige Weltmeister erklärte das nach wie vor bestehende Nordkreis-Südkreis-Denken zum Problem und das Zusammenwachsen der Region als eine seiner Visionen für das von ihm angestrebte politische Wirken. Andrè Lange wird bei seinen politischen Ambitionen übrigens von seiner Frau Ariane Friedrich, der einstigen erfolgreichen Hochspringerin, tatkräftig unterstützt.

Hubert Aiwanger wünschte Andrè Lange viel Erfolg und lobte, dass dieser unvoreingenommen und ideologiefrei Politik für seine Heimat machen wolle. 

Gruppenbild vor der Stadthalle in Arnstadt mit Hubert Aiwanger und Andrè Lange.

Die „Thüringer Allgemeine“ kommentierte Andre Langes Bewerbung mit den Worten „Sportliche Erfolge und politische Unbedarftheit“. Der medial stets vielgefeierte und hochgelobte Vorzeige-Athlet muss im politischen Geschäft Gegenwind aushalten. Für die Freien Wähler gilt er als Hoffnungsträger. Für die Medien ist er als Held nicht mehr zu gebrauchen.

Jörg Schuster

Ein Beitrag über den Auftritt von Hubert Aiwanger und Andrè Lange in Arnstadt ist in der Mediathek des Regionalsenders salve.tv abrufbar.

„Kompetent aufgestellt“

Freie Wähler Thüringen gehen als eigenständige Partei in das Wahljahr 2024. Der Landesvorstand wird in den nächsten drei Wochen einen kommissarischen Nachfolger für den zurückgetretenen Vorsitzenden Uwe Rückert bestimmen.

14.09.2023: Als eigenständige Partei bestreiten die Freien Wähler Thüringen die im nächsten Jahr anstehenden Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen. Das beschlossen die Teilnehmer der planmäßigen Landesvorstandssitzung am 13. September 2023 in Arnstadt. Das Gremium erteilte damit Spekulationen und Gedankenspielen um eine mögliche Zusammenarbeit mit Vertretern von anderen Kleinparteien eine Absage. „Wir engagieren uns in den Kommunalparlamenten und sind dort stark und kompetent aufgestellt. Das ist für uns die Basis, um bevorstehende Herausforderungen mit Optimismus anzugehen“, erklärte dazu Mathias Nicolai, Landesgeschäftsführer der Freien Wähler Thüringen.

Die Aufgaben des zurückgetretenen Landesvorsitzenden Uwe Rückert übernehmen ab sofort die stellvertretenden Landeschefs. Innerhalb der nächsten drei Wochen soll laut Nicolai ein Vorstandsmitglied damit beauftragt werden, die Partei zunächst kommissarisch zu führen. Mathias Nicolai betonte, dass man mit großem Interesse die bevorstehenden Landtagswahlen in Bayern und Hessen verfolge und ein überaus erfolgreiches Ergebnis der Freien Wähler dort erwarte. Ein gutes Abschneiden in Bayern und Hessen könne auch für die Freien Wähler in Thüringen Rückenwind bedeuten. Dem wegen einer Flugblattaktion in seiner Schulzeit in den Medien diskreditierten Bundesvorsitzenden Hubert Aiwanger sprach der Landesvorstand sein Vertrauen aus und sicherte ihm Unterstützung zu.

Für die Freien Wähler Thüringen steht demnächst ein Treffen des Vorstandes mit den Repräsentanten der Kreisverbände an. Darüber hinaus werde das künftige Wahlprogramm weiter intensiv mit den Mitgliedern diskutiert, um dieses im nächsten Jahr und damit vor dem anstehenden Wahlmarathon 2024 verabschieden zu können.