„Unerwünscht“

Corina Engelhardt, Direktkandidatin der Freien Wähler im Wahlkreis 190 für die Bundestagswahl 2025, kritisiert, dass sie zu einem Wahlforum der Landeszentrale für politische Bildung in Apolda nicht eingeladen wurde.

17.02.2025: Corina Engelhardt ist eine von neun Direktkandidaten im Wahlkreis 190 für die Bundestagswahl 2025. Für die für die Freien Wähler antretende Verwaltungsfachangestellte steht fest, dass die großen Herausforderungen in der Bundespolitik nur im Zusammenwirken mit Kommunen und Unternehmen erreichbar seien und dass unbedingt ein Mehr an Bürgernähe erforderlich sei: „Unsere Partei steht für einen diesbezüglichen Austausch auf Augenhöhe, für schnelle und vor allem ehrliche Entscheidungen. Und ich will, dass der ländliche Raum nicht weiter vernachlässigt wird und Wüstungen entstehen.“ Gerade in Jena, im Weimarer Land und im Landkreis Sömmerda seien die Freien Wähler sehr präsent und würden sich für die Menschen und die Probleme vor Ort engagieren und Lösungen entwickeln, meint Corina Engelhardt, die sich selbst als Mitglied des Ortschaftsrates Bad Sulza gesellschaftlich einbringt.

Für einen dringend erforderlichen Politikwechsel im Land brauche es nach ihrer Auffassung frischen Wind. Die derzeit im Parlament vertretenen Parteien hätten unser Land in den letzten Jahren keinen Schritt vorangebracht. Doch dabei sieht die Wahlkämpferin ein Problem: In der öffentlichen Debatte würden vor allem die sogenannten etablierten und großen Parteien zu Wort kommen. Für eine am 12. Februar von der Landeszentrale für politische Bildung anberaumte Podiumsdiskussion mit Direktkandidaten in Apolda seien unverständlicherweise nur Vertreter von derzeit im Parlament vertretenen Parteien oder von solchen, denen angeblich Chancen auf einen Einzug eingeräumt werden, eingeladen. „Als Kandidatin der Freien Wähler war ich offenbar unerwünscht und wurde gar nicht erst eingeladen“, beklagt Corina Engelhardt.

Die Direktkandidatin Corina Engelhardt wurde zum Wahlforum der Landeszentrale für politische Bildung nach Apolda gar nicht erst eingeladen.

Diese für sie unverständliche Einladungspraxis erfolgte, wie die Direktkandidatin erfuhr, nach dem Prinzip der abgestuften Chancengleichheit. Diese Verfahrensweise würde laut Landeszentrale einer höchstrichterlichen Rechtssprechung entsprechen.

„Hier bleibt die Demokratie auf der Strecke“, stellt die Direktkandidatin der Freien Wähler im Wahlkreis 190 fest. Wenn neun Direktkandidaten zur Bundestagswahl zugelassen seien, sollte man auch allen die gleichen Chancen einräumen, und niemanden bevorzugen. Überhaupt hält Engelhardt die häufig gemachte Unterteilung in große und kleine Parteien für absurd. Hier werde dem Wähler von vornherein suggeriert, welche Parteien für eine Wahl in Frage kommen sollen. Themen und konstruktive Vorschläge würden, wenn sie von den „Kleinen“ geäußert würden, gar nicht gehört.

„Hier bleibt die Demokratie auf der Strecke.“

Was Corina Engelhardt in ihrem konkreten Fall besonders stört, ist die Prinzipienreiterei, die die Landeszentrale offensichtlich betreibe. Worin das eigentliche Problem bestanden habe, statt sieben Kandidaten neun Repräsentanten einzuladen, erschließe sich ihr nicht.

Corina Engelhardt stellt dazu fest: „Wer dem Frust der Menschen hierzulande wirksam begegnen und wer Deutschland wirklich voranbringen will, der sollte allen zur Wahl stehenden Parteien und deren Vertretern die gleichen Chancen einräumen und ihnen unvoreingenommen begegnen! Der sollte nicht nach Parteien Erster Wahl und Parteien Zweiter Wahl kategorisieren! Wer dies einfach ignoriert, sollte sich über die wirklich schlechte und aufgeheizte Stimmung im Land nicht wundern.“

Zweitstimmen gefragt

Die FREIEN WÄHLER in Thüringen wählten einen neuen Landesvorsitzenden und stimmten sich auf die bevorstehende Bundestagswahl ein.

24.11.2024: Andreas Hummel ist neuer Landesvorsitzender der FREIEN WÄHLER in Thüringen. Der Unternehmer aus Südthüringen geht darüber hinaus auch als Spitzenkandidat seiner Partei bei der bevorstehenden Bundestagswahl ins Rennen und führt somit die insgesamt 24 Mitglieder umfassende Landesliste an.

Glückwunsch von Mathias Nicolai an den neuen Landesvorsitzenden Andreas Hummel. Fotos (2): Jörg Schuster

Auf dem Landesparteitag am 23. November 2024 im Gasthof Schloss Hubertus in Erfurt bedankte sich Andreas Hummel für das Vertrauen und erklärte die weitere Geschlossenheit der Partei sowie deren inhaltliche und strukturelle Profilierung im Freistaat zum Ziel.

Für ihn komme es darauf an, sich verstärkt für die Entwicklung der ländlichen Räume, das Miteinander von Stadt und Land, für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Transparenz, Bürgernähe, mehr Demokratie und Mitbestimmung der Menschen, für Bildung, Mittelstandsförderung und Entbürokratisierung einzusetzen. Den Menschen müssten die konkreten Ziele und Lösungsansätze besser als bisher vermittelt und ihre Ideen einbezogen werden.

Der neue Landesvorstand der FREIEN WÄHLER in Thüringen wurde in Erfurt gewählt. Foto: FWT-Archiv

Als künftige Stellvertreter des Landesvorsitzenden erhielten Heiko Schilling, Jörg Schuster, Gerd Gunstheimer, Corina Engelhardt und Mathias Nicolai das Vertrauen ausgesprochen.

Engin Eroglu, stellvertretender Bundesvorsitzender der Freien Wähler aus Hessen, war auf dem Parteitag der Landesvereinigung Thüringen zu Gast. Der Europaabgeordnete stimmte die Anwesenden auf die nächste Bundestagswahl ein und zeigte sich optimistisch, dass mit der neuen Wahlrechtsreform über den Gewinn von drei Direktmandaten seiner Partei der erstmalige Einzug in den Deutschen Bundestag gelingen werde. In diesem Fall würden die Zweitstimmen aktiviert. Es komme deshalb auch in Thüringen darauf an, um jede Stimme zu werben, um so stark wie möglich im nächsten Bundestag vertreten zu sein. In diesem Sinne habe ihm der Parteitag in Erfurt eine Aufbruchstimmung in der Landesvereinigung vermittelt.

Der Europaabgeordnete Engin Eroglu, stellvertretender Bundesvorsitzender der FREIEN WÄHLER, stimmte die Anwesenden auf dem Parteitag auf den bevorstehenden Bundestagswahlkampf ein.

Auf Grund ihrer kommunalpolitischen und mittelständischen Erfahrungen erklärte Eroglu seine Partei bei der künftigen wirtschaftlichen Erneuerung für kompetent. Es gelte, den Wohlstand in Deutschland zu erhalten und die Menschen zu entlasten. Die Freien Wähler fordern diesbezüglich mehr Netto vom Brutto: Einkommen sollten beispielsweise bis zur Höhe von 2000 Euro grundsätzlich steuerfrei sein.